Peter Moore: Das Wetterexperiment

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Peter Moore: Das Wetterexperiment. Von Himmelsbeobachtern und den Pionieren der Meteorologie - mareverlag 2016 - 560 Seiten

 

Die Entdeckung des Wetters startete nach 1800 mit Sturm: Schiffe kenterten. Und Seefahrer waren die ersten, die der Athmosphäre auf den Grund gehen wollten. Auch Landschaftsmaler beobachteten sie leidenschaftlich und analysierend. Und als in England die optische Telegrafie auf Hügeln installiert wurden, könnten erste Wettermeldungen auch kommuniziert werden.

 

Weltumseglungen, Wirbelstürme, Ballonfahrten: es ist spannend und unterhaltsam, mit Peter Moore auf Wissenschaftsreise durch das 19 Jahrhundert zu gehen. Lesenswert.

 

Was rückblickend auffällt ist die Tatsache, dass die Welt heute gut vermessen ist. Es sind keine Abenteuer (mit Darwin (so im Buch)) mehr nötig, Naturgesetze zu begreifen. Mag der Nanobereich oder die Digitalisierung heute für Schlagzeilen sorgen, so doch vor allem deshalb, weil es Schlagzeilen braucht und weil das Marketing es erfordert.

 

Noch vor 10 Jahren war das Internet ein Abenteuer. Es wurde experimentiert und wild umherprogrammiert und - genossen, Blogs wurden erfunden und Kommunikation versprach neue gesellschaftlichen Möglichkeiten.

 

Blickt man nun auch auf diese Periode zurück, so muss man erkennen, dass auch hier die Abenteuer im Rücklauf sind, weil Konsum das dominierende Dogma blieb. Es ist zwar alles krass bunt, aber das ist nicht unbedingt eine Meldung wert.